In diesem Jahr brachen Tom und Flo zu einem für den RSV bislang neuen Event auf, und zwar dem Gran Fondo Charly Gaul im Trentino. Bei der Veranstaltung, die der Erinnerung an einen Giro-Etappensieg vom Luxemburger Charly Gaul im Schneetreiben am Monte Bondone in den 50er Jahren gewidmet ist, werden drei Distanzen angeboten:
am Freitag ein Zeitfahren über 24 km und 440 hm im Valle deí Laghi nördlich von Arco; am Sonntag der Gran Fondo über 141 km und 4.000 hm sowie der Medio Fondo über 57 km und 2.000 hm, die jeweils als Bergankunft auf dem Monte Bondone enden. Der Start erfolgt dabei an der Piazza del Duomo in Trient und führt zunächst nordwärts über den kürzeren Anstieg nach den Ville di Giovo wieder in die Stadt hinein. Dort erfolgt die Streckenteilung: der Medio Fondo führt über Sardagna direkt auf den Trentiner Hausberg nach Vason, während es bei der langen Runde zunächst südlich über den längeren Anstieg nach Viote auf der Südseite des Bondone hinaufgeht. Nach einer rasanten Abfahrt ins Valle deí Laghi und einem etwas längeren Flachstück führt die Strecke über Sopramonte schließlich zum zweiten Mal den Berg hinauf zum Ziel in Vason.
Das Starterfeld war deutlich kleiner als z.B. beim Maratona dles Dolomites und überwiegend von den heimischen Fahrern dominiert, so dass wir mit viel Respekt in die Rennen gingen. Auch wenn, wie im Zeitfahren, hochwertiges Material zu sehen war bzw. im Straßenrennen anfangs ziemlich Gas gegeben wurde, mussten wir uns schlussendlich nicht verstecken. Tom erreichte beim Crono auf dem anspruchsvollen Kurs in einer Zeit von 43:23 den 53. Platz von 84 Klassierten bei den Herren (Platz 6 in der AK M 50-54). Nach einer kurzen Regeneration erreichte er beim Medio Fondo den 162. Platz von 467 Klassierten (Platz 16 in der AK M 50-54 und damit im Vorderfeld zu finden!). Flo fuhr im Gran Fondo mit einer Zeit von 6:14:44 (6:11:18 netto) auf Platz 326 von 519 Klassierten bei den Herren ein (Platz 56 in der AK M 35-39).
Tom:
Cronometro – ein Zeitfahren mit ungewöhnlicher Streckenführung: nach den ersten drei Kilometern mit 100hm folgte eine spektakulären Abfahrt. Starke Windböen ließen auch bergab den Puls nicht abfallen und erschwerten nachfolgend in der kurvenreichen, landschaftlich schönen Flachpassage am Lago di Cavedine die Suche nach dem richtigen Rhythmus. Bei KM 16 ging es abrupt mit stellenweise zweistelligen Prozentwerten wieder 250hm bergauf und im weiteren Verlauf etwas flacher werdend ins Ziel. Als italienische Etappe zur Qualifikation der UCI-WM der Amateure, war das Rennen mit einem ambitionierten Starterfeld stark besetzt.
Mediofondo – von Beginn an schnelles Renntempo mit Positionskämpfen bis zum Beginn des 1400hm Schlussanstiegs. Die vielen Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse und gute Stimmung an der Strecke. Als mir im Aufstieg die Kette vom Ritzel rutschte, sprangen sofort einige Helfer zu mir und es ging ohne großen Zeitverlust weiter! Am Ziel wartete ein perfekt organisierter Eventbereich mit mehreren großen Zelten und bester italienischer Verpflegung. Beide Rennen machten viel Laune! Zudem blieb genug Zeit für Urlaubsatmosphäre am Gardasee. Für mich ein rundum gelungenes Wochenende.
Flo:
Nach dem harten Tempo im ersten Teil des Rennens fand ich im ersten Anstieg nach Viote einen guten Rhythmus. Nach der Abfahrt fand sich eine gute laufende Gruppe, im Schlussanstieg ging bei der Hitze nicht mehr so viel, bin aber mit der Zeit sehr zufrieden.
Fazit: die Veranstaltung war insgesamt sehr gut organisiert, die Strecke war weitestgehend gesperrt, das Rahmenprogramm gelungen und Verpflegungsstände gab es mehr als genug. Aus unserer Sicht auf alle Fälle nochmal eine Teilnahme wert, vielleicht ja sogar mit dem einen oder anderen RSVler mehr!